Unternehmer*innen-Anlass «Widerstandsfähigkeit der Schweizer KMU – Mythos oder Realität?»

Zum sechsten Mal haben Kearney und swiss export zusammen mit Raiffeisen sowie der Angst+Pfister AG mit der Mittelstandstudie den Schweizer KMU auf den Zahn gefühlt. Dabei wollten wir wissen, wie diese ihre aktuelle Lage beurteilen, welche Herausforderungen sie beschäftigen und wie sie sich auf die Zukunft vorbereiten. Der Fokus lag in diesem Jahr auf dem Thema Krisen. Untersucht wurden die Auswirkungen der aktuellen multiplen Krisen sowie die Frage, welche Massnahmen die KMU getroffen haben, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Die Studienresultate wurden am 13. September 2023 im Switzerland Innovation Park Zurich präsentiert. Fabian Siegrist, Partner bei Kearney Zürich, erläuterte die Key Facts und gab spannende Einblicke in die Studienergebnisse. Total haben 382 Unternehmer*innen an der Befragung teilgenommen. Die Schweizer KMU trotzen den Krisen und bleiben optimistisch: So lautete das Fazit der letztjährigen Ausgabe unserer KMU Mittelstandstudie. Weder die Pandemie noch das gescheiterte Rahmenabkommen mit der EU, der Ukraine-Krieg, der Fachkräftemangel oder die Turbulenzen an den Energiemärkten konnten dem Optimismus der meisten Schweizer KMU etwas anhaben. Nun scheint die Stimmung jedoch erstmals seit drei Jahren zu kippen. Während im letzten Jahr noch 73 Prozent der befragten KMU ihre wirtschaftliche Lage als gut bis sehr gut beurteilten, sind es dieses Jahr lediglich 63 Prozent. Noch deutlicher zeigt sich der Stimmungsumschwung über die letzten drei Jahre beim Blick auf die Zukunft. Heute gehen 62 Prozent von einer guten bis sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung des eigenen Unternehmens über die nächsten drei Jahre aus, gegenüber 76 Prozent im Jahr 2021 und 67 Prozent im Jahr 2022.

Grundsätzlich schätzt sich die Mehrheit der Schweizer KMU als widerstandsfähig oder sehr widerstandsfähig gegenüber den aktuellen Krisen ein. Nichtsdestotrotz sind viele vor allem von den steigenden Rohstoff- und Energiepreisen und deren Verknappung wie auch vom Fachkräftemangel direkt betroffen und erwarten, in Zukunft ebenfalls stark davon betroffen zu sein. Hinzu kommen weiterhin Herausforderungen durch neue technologische Trends wie den Umgang mit künstlicher Intelligenz, die Verlagerung von Applikationen und Daten in die Cloud und die damit verbundenen Cyber- und Datenrisiken.

Das aktuelle Stimmungsbild der Schweizer KMU aus Bankensicht wurde im Anschluss von Philippe Obrist, Leiter Firmenkunden bei Raiffeisen Schweiz, präsentiert. Erich Schmid, CTO von Angst+Pfister, zeigte am Beispiel dieses Unternehmens auf, wie eine führende Entwicklerin, Herstellerin und weltweite Lieferantin von fortschrittlichen Komponenten und Engineeringlösungen in der Praxis mit der Situation umgeht. Bevor es auf die Führung ging, ergriff Gastgeber Martin Sturzenegger, Geschäftsführer des Switzerland Innovation Park Zurich, das Wort und legte dar, an welchen Innovationen täglich im Hangar Dübendorf gearbeitet und geforscht wird. Die Schweiz ist und bleibt ein Innovationsstandort. Die exklusiven Einblicke der heutigen Veranstaltung geben Anlass zur Zuversicht, dass sich die Schweizer KMU auch weiterhin erfolgreich gegen die internationale Konkurrenz behaupten können.